Von privat – das heißt ohne Hilfe eines Maklers – eine Wohnung oder ein Einfamilienhaus zu verkaufen, nimmt typischerweise 6 bis 12 Monate Zeit in Anspruch. Puh – das ist ganz schön lange. Unter bestimmten Umständen kann es auch schnell gehen oder länger dauern. Wir erklären dir warum.
Ein Haus oder eine Wohnung von privat zu verkaufen, ist ein langwieriger und sehr aufwändiger Prozess. Zu Beginn sollten zunächst alle erforderlichen Unterlagen besorgt werden. Am wichtigsten sind ein aktueller Grundbuchauszug, ein Auszug vom Katasteramt, der Bodenrichtwert, der örtliche einschlägige Bebauungsplan und ein gültiger Energieausweis. Hilfreich für den Verkauf sind außerdem ordnungsgemäß vermaßte Grundrisse und eine Wohnflächenberechnung. Es sollten außerdem – sofern in der Gemeinde vorhanden – die Bauakte sowie das Baulasten- und das Altlastenverzeichnis geprüft werden. Über den Status der Anlieger-Anschlüsse sollte man sich ebenfalls frühzeitig informieren.
Grundbuch frühzeitig auf Belastungen prüfen
Auf Basis des Grundbuchauszugs gilt es, mögliche Lasten und Pflichten zugunsten Dritter löschen zu lassen bzw. den weiteren Umgang damit zu klären. Die häufigsten Grundbuchlasten sind Grundschulden, Wohnrechte und Nießbrauch. Wurde die Immobilie geerbt, gilt es frühzeitig, sie umschreiben zu lassen bzw. mit der Erbengemeinschaft (falls kein Einzelerbe) das weitere Vorgehen verbindlich abzustimmen. Die genannten Vorbereitungen nehmen oft bereits mehrere Wochen in Anspruch. Grunduchauszug, Grundrisse und Wohnflächenberechnung kannst du bei uns schnell und kostengünstig bestellen.
Liegen alle wesentlichen Informationen zur Immobilie vor, müssen der Kaufpreis und das Verkaufsverfahren festgelegt werden. Es folgen die Erstellung des Exposé (Texte, Fotos, Videos) und dessen Veröffentlichung auf den einschlägigen Online-Portalen wie Immscout24.de, Immowelt.de/Immonet.de oder Ebay-Kleinanzeigen. Diese Aufgaben nehmen oftmals weitere 4-6 Wochen Zeit in Anspruch. Nach der Veröffentlichung des Exposés folgen der Kontakt mit den Interessenten und die Besichtigungen der Wohnung oder des Hauses. Je nach Attraktivität der Lage sollte man dafür 4-8 Wochen einplanen. Es gilt: Je attraktiver die Lage und Immobilie sowie je niedriger der Preis, desto schnell lässt sich ein Käufer finden.
Je attrativer die Lage, desto schneller findest du einen Käufer
Hat man sich für eine Interessentin bzw. einen Interessenten als Käufer entschieden, gilt es dessen wirtschaftlichen Verhältnisse zu überpüfen und sich eine Finanzierungsbestätigung einer Bank geben zu lassen. Dies nimmt typischerweise weitere 2-3 Wochen Zeit in Anspruch. Eignet sich die Interessentin bzw. der Interessent für den Kauf, solltest du einen Kaufvertragsentwurf bei einem lokalen Notar beauftragen. Anschließend erhalten alle Parteien des Vertrags einige Tage Bedenkzeit, um den Vertrag zu prüfen. Geben alle grünes Licht, kann der Notartermin stattfinden.
Nach dessen Beurkdung müssen bis zur Kaufpreiszahlung und Übergabe nochmals einige Tage bis Wochen eingeplant werden. Denn im Kaufvertrag gibt es in der Regel eine Reihe von Fälligkeitsvoraussetzungen, die zunächst erfüllt sein müssen, bevor die Immobilie übergeben und umgeschrieben werden kann. Dazu zählen die Zahlung der Grunderwerbsteuer an die Gemeinde, oftmals deren Verzicht auf ein Vorkaufsrecht oder die Löschung von Lasten im Grundbuch. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, stellt der Notar den Kaufpreis fällig. Nach Eingang der Zahlung wird die Immobilie übergeben und im Grundbuch werden die Eigentümer geändert („Auflassung“).
Der wichtigste Faktor für die Dauer des Immobilienverkaufs ist aber die Attraktivität der Lage. In beliebten Städten wie Hamburg melden sich oft binnen weniger Tage zahlreiche qualifizierte Interessenten. In weniger attraktiven Regionen kann diese Suche oft Monate dauern – dort ist Geduld gefragt.
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